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Ein Traum von Amerika (2002)![]()
Länge: 84 / 56 Minuten ![]()
Synopsis
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Die Jahre vergehen. Wulf kauft sein erstes Land: 120 Hektar Dornbuschsteppe
in der 'Big Old Desert'. Wulf, seine Frau Carol und die 6 Kinder roden
das Gestrüpp, sammeln ungezählte Steine, verlegen Bewässerungsanlagen.
Die Kinder wachsen, die Farm wächst. Wulfs Traum von Amerika scheint in
Erfüllung zu gehen.
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Multinationale Foodkonzerne
machen sich breit; kaufen die lokalen Pommesfabriken, Getreidemühlen und
Schlachthöfe; bilden Marktkartelle. Immer tiefer sinken die Preise für
Wulfs Produkte. Ob Weizen, Kartoffeln, Schafe oder Heu - nichts deckt
mehr die Produktionskosten.
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Irgendwo in Idaho (Süddeutsche Zeitung, 24.6.2002)
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Ein Freund, der
bereits nach Idaho ausgewandert war, hatte ihm geschrieben, dass man dort
sein Glück machen könne, Grund und Boden kaufen, Farmer werden. Und da
der winzige Hof seiner Eltern ihn nicht würde miternähren können, reiste
Wulf Lebrecht nach Idaho. Zwei, drei Jahre wollte er bleiben. ![]()
den deutschen Auswanderer
nennen. Dass Wulfs Traum keiner mehr ist, liegt an der Globalisierung:
Multinationale Food-Konzerne haben sich in Idaho breit gemacht und die
lokalen Getreidemühlen, Schlachthöfe und Pommes-frites-Fabriken aufgekauft.
Mit Kartoffeln konnte man mal Millionär werden, erzählen Wulf und seine
Nachbarn. Heute erlösen sie im Verkauf nur ein Fünftel dessen, was ihr
Anbau kostet. In großen Lagerhallen liegen sie zum Teil monatelang – am
Ende müssen die Farmer sie vernichten. Auch Weizen, Gerste, Schafe, Heu
– in Idaho ist damit kein Geld mehr zu verdienen.
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Vier Jahre lang haben Corves und Castiñeira die Anstrengungen Wulfs und
seiner beiden Söhne verfolgt, die Farm zu retten. Schnell habe sie Freundschaft
mit diesen Menschen verbunden, sagen sie, und man merkt das ihrem Film
an: Die Lebrechts erzählen vor der Kamera so, wie sie miteinander am Abendbrottisch
reden; sie teilen mit den Filmemachern alle Momente zwischen Zuversicht
und Resignation. „Er ist ein zäher, alter Knochen“, sagt Chris über seinen
Vater, „und es tut weh mitanzusehen, dass er nun, mit 65, alles verlieren
kann.“ Dennoch gehen sie jeden Tag wieder an die Arbeit, Farmer hofften
immer, sagen Vater und Sohn, auf ein besseres nächstes Jahr. ![]()
Es ist ein sehr bewegendes Porträt, das den beiden Autoren hier gelungen
ist. Vielleicht liegt es daran, dass in unseren Gefilden Lebensträume
wie die des Farmers Wulf Lebrecht selten sind, ebenso wie Menschen, die
sich einer Sache so sehr verschreiben. Die Kraft der beinahe anderthalbstündigen
Dokumentation liegt vor allem in ihrer Hauptperson: In Wulfs zerfurchtem,
sonnenverbranntem Gesicht. ![]()
Er kann die Wasserpumpen nicht einschalten, ohne die seine
Saat in wenigen Tagen verderben wird. Und er raucht da in seinem Auto
eine Zigarette und sagt ganz ohne Bitterkeit: „Es ist nicht leicht, alles
aufzugeben nach 40 Jahren. Aber ich wollte einfach Farmer sein“. Team Buch und Regie: Christoph Corves, Delia Castineira |
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